Der anthropologische Beweis

Der anthropologische Beweis

Das LEBEN offenbart in der sechsten Welt die Gründe für die Fettleibigkeit. Es mag auf den ersten Blick wohl scheinen, dass es sich dabei um eine weniger wichtige und wissenschaftlich nicht so ausschlaggebende Offenbarung handelt, die jedoch mit dem Auftrag dieses Buches engstens zusammenhängt, denn nur wer sich selbst völlig annimmt, der kann auch wirklich lieben, indem die Unzufriedenheit mit der eigenen äußeren Erscheinung unter den Gründen für eigene Nichtannahme weit oben an der Spitze steht. Es ist bereits am Anfang darauf hinzuweisen, dass unser Erscheinungsbild in Wirklichkeit weder eine Rolle bei unserer Selbstannahme noch einen Grund dafür bildet, dass andere uns nicht annehmen würden. Die Unzufriedenheit ist bloß eine Folge unserer falschen Vorstellungen. Dabei ist übermäßiges Körpergewicht auch eine sehr ernste Schwierigkeit der modernen Gesellschaft, durch die sich die Lebensqualität von immer mehr Menschen verschlechtert.

[psi] offenbart einfache und einleuchtende Grundsätze, die uns ermöglichen, ohne Entsagungen und Leid eine angemessene Figur und damit unsere Gesundheit aufrechtzuerhalten. Diese Grundsätze sind freilich nichts Neues, denn sie sind auch in etlichen Überlieferungen einiger Religionen zu finden, während in der neuesten Zeit in diesem Zusammenhang von der Trennkost die Rede ist. Was wir bisher nicht begriffen haben, sind allerdings der wirkliche Grund für Fettleibigkeit und ihre anthropologische Bedeutung.

Der menschliche Körper ist das Ergebnis einer Millionen Jahre langen Entwicklung und Vervollkommnung, und deswegen sollen Sie nicht die Nase vor dem Spiegel rümpfen, denn Sie schauen sich doch das Resultat unzähliger, von der Natur geschaffener Verbesserungen an. All diese Verbesserungen dienten einem Leben unter Umständen, die wir heutzutage fast nicht mehr kennen. Vom Gesichtspunkt der Evolution aus betrachtet, brachte die Entwicklung der Zivilisation sehr große Veränderungen in einer sehr kurzen Zeit mit sich, während es unserer Erbmasse bisher nicht gelungen ist, sich an diese anzupassen. Wir sind nach wie vor für die Umstände geschaffen, unter denen unsere Urahnen in den letzten paar Millionen Jahren lebten. In dieser Zeit mussten die Vorfahren des modernen Menschen lange Eiszeiten, aber auch tausendjährige heiße Trockenperioden überleben. Damit sich der Mensch möglichst gut daran anpassen konnte, lernte sein Körper, die jeweils bevorstehende Periode an vorausweisenden Anzeichen in der Natur abzulesen, und diese Anzeichen werden von unserem Körper auch heutzutage noch wahrgenommen.

Das Überleben des Menschen hing seit jeher vom erfolgreichen Erkennen aller Erscheinungsformen des Mangels ab, denn der Körper konnte sich nur auf diese Weise auf die jeweils bevorstehende Periode angemessen einstellen. Wassermangel weist uns somit schon seit Vorzeiten auf bevorstehende Dürre hin und in deren Folge auf Hunger durch zu erwartenden Nahrungsmangel. Weil wir aber unsere Ernährungsgewohnheiten in der letzten, sehr kurzen Zeit völlig geändert haben, sind solche Informationen heutzutage falsch und haben eine übermäßige Anhäufung von Fett im Körper zur Folge.

Die Anhäufung von Fettvorräten ist stets eine Folge der Vorbereitung des Körpers auf den bevorstehenden Winter. Diese Fähigkeit des menschlichen Körpers hat in unserer Entwicklung eine sehr wichtige Rolle gespielt. Der Mensch ernährte sich bis in jüngste Zeit allein von Nahrungsmitteln, die ihm in seiner Umgebung zur Verfügung standen, und deswegen war die Nahrung für seinen Körper stets ein genauer Indikator der Umstände. Damit sich der menschliche Körper im jeweiligen Zeitraum auf die bevorstehenden Umstände vorbereiten konnte, musste er drei Klimazustände erkennen können. Den ersteren bildete die Periode heißer trockener Sommerzeiten, die auch mehrere Jahrtausende ohne eine wirkliche Abkühlung andauern konnte. Diese Periode ließ sich am leichtesten an Meeren überleben, wo es genug Fische gab, aber dagegen mangelte es hier an Getreide und Knollenpflanzen. Die Gruppen, die diese Periode im Landesinneren überlebten, ernährten sich vorwiegend von Nahrungsmitteln pflanzlichen Ursprungs, weil der Verzehr von Fleisch wegen seiner leichten Verderblichkeit in der Hitze stark beschränkt war. Am geeignetsten für solche Hitzeperioden ist ein schlanker Körperbau ohne Fettvorräte.

Den zweiten Klimazustand stellt die Eiszeit – die Periode mit langen Winterzeiten ohne Sommer – dar. In diesen Perioden gab es so gut wie keine Pflanzen, das Überleben hing somit vom Erfolg der Jagd ab und Fleisch war das Hauptnahrungsmittel. Auch in diesen Perioden war ein schlanker Körperbau ohne Fettvorräte am wirksamsten.

Den dritten Klimazustand bilden die abwechselnden warmen und kalten Perioden, wie wir sie heute kennen. Kennzeichnend für diese Perioden ist seit jeher eine parallele Ernährung – mit Nahrungsmitteln tierischen und pflanzlichen Ursprungs. Die größten Chancen zum Überleben dieser wechselnden Perioden hat der Körper, der sich im Spätsommer auf den bevorstehenden Winter vorbereitet, und zwar durch zusätzliches Fett. Paralleler Verzehr der Nahrungsmittel tierischen Ursprungs und der nur im Herbst zur Verfügung stehenden Früchte wie Getreide und Knollenpflanzen wird vom Körper als Botschaft wahrgenommen, dass ihm der Winter, eine kalte Periode mit knappen Nahrungsmitteln bevorsteht. Nur durch diese Kombination wird in unserem Körper Alarm ausgelöst, dass der Winter kommt, auf den aber – und das ist sehr wichtig – bald der Frühling folgen wird.

Am Winterende, wo es hauptsächlich nur noch Nahrung tierischen Ursprungs gab, mussten die Jäger unbedingt erfolgreich sein und gewannen deswegen schon wieder ihre schlanke Figur, indem der Frühling, als man begann, zusammen mit der Fleischkost vor allem auch Blattgemüse zu verzehren, vom Körper wieder als Botschaft wahrgenommen wurde, dass Fettvorräte nicht länger erforderlich sind. Die Zeit zur erneuten Fettanhäufung trat erst am Sommerende auf, als Früchte und Getreide reif wurden.

Auf der Grundlage der Indizien, die unser Körper heute durch Nahrungsaufnahme wahrnimmt und auf seine eigene Art und Weise versteht, lässt sich feststellen, dass unserem Körper durch die moderne Ernährung ununterbrochen mitgeteilt wird, man solle sich auf den bevorstehenden Winter vorbereiten. Der Körper legt folglich ununterbrochen Vorräte an, denn er ist nicht länger in der Lage, die jeweilige Jahreszeit auf der Grundlage der eingenommenen Nahrungsmittel zu erkennen.

Das schon lange gültige Schönheitsideal – der schlanke Körper – veranlasst uns, über Schlankheitskuren nachzudenken. Dabei liegt einer der größten Irrtümer der Menschheit im Glauben, man könne das Körpergewicht durch verringerte Nahrungsaufnahme verlieren. Kurzfristig wird es auch wirklich dazu kommen, aber andererseits ist der dadurch verursachte Hunger für unseren Körper eine eindringliche Warnung, dass ihm Knappheit bevorsteht, und deswegen wird er aus der aufgenommenen Nahrung bei der ersten Gelegenheit auch mehr Nährstoffe ziehen, als er braucht. Das Zählen der zugeführten Kalorien hat somit in Wirklichkeit keinen Sinn, denn man kann mit seinem eigenen Körper einfach nicht wetteifern. Es ist schwer vorstellbar, welche Anpassungsfähigkeit der menschliche Organismus besitzt, und wie wenig Nahrung aufgenommen werden muss, damit der Körper Fett anzuhäufen beginnt. Diese in Millionen Jahren erworbene Fähigkeit zur Anhäufung von Fett ist Ausdruck einer ausgezeichneten Anpassungsfähigkeit des menschlichen Körpers an die Mangelperioden.

Wer ein volles Leben leben und einen gesunden Körper mit viel Energie ohne Entsagungen haben will, der hat bloß einige einfache Regeln einzuhalten.

– Fangen Sie den Tag mit dem Trinken von natürlichem Wasser an. Das wird Ihrem Körper mitteilen, dass Bach- und Flussbetten voller Wasser sind und dass er keine Trockenperiode zu befürchten hat.

– Lernen Sie die Nahrung in drei Gruppen einzuteilen – Nahrungsmittel tierischen Ursprungs, grünes Frühlings- und Sommergemüse und spätherbstliche Früchte. Und das ist alles, was Sie bei der Ernährung zu beachten haben. Des Weiteren sollen Sie nur noch auf die Zusammensetzung der Nahrung achten.

– Wenn Sie sich entscheiden, Nahrung tierischen Ursprungs zu sich zu nehmen, dann können Sie alle Nahrungsmittel solchen Ursprungs verzehren, und zwar zusammen mit Frühlings- und Sommerpflanzen, zu denen vor allem Gemüse zählt, von dem Blätter, Stängel und Blüten gegessen werden.

– Wenn Sie sich entscheiden, Nahrung pflanzlichen Ursprungs zu sich zu nehmen, dann können Sie alles essen, was nicht tierischen Ursprungs ist.

– Nachdem Sie Nahrung tierischen Ursprungs verzehrt haben, sollen zumindest drei Stunden verstreichen, ehe Sie Spätsommerfrüchte zu sich nehmen.

– Nachdem Sie Spätsommerfrüchte gegessen haben, sollen zumindest zwei Stunden verstreichen, ehe Sie Nahrung tierischen Ursprungs zu sich nehmen.

– Essen Sie oft und erlegen Sie sich dabei keine mengenmäßigen Beschränkungen auf.

Die Beachtung dieser sieben einfachen Hinweise wird Ihrem Körper die Figur verleihen, die Ihnen vom LEBEN vorbestimmt worden ist. Wenn Sie dem noch einige körperliche Bewegung hinzufügen, dann gewinnen Sie sehr bald eine wie gemeißelte, athletische Figur.

Es ist nicht das erste Mal geschehen, dass sich das LEBEN durch seine Taten auf die Ernährungsgewohnheiten bezieht. Es tut das aus durchaus sachlichen Gründen. Diesmal hat es dadurch auf das Unwissen hingewiesen, das die Schuld an der zweitgrößten Schwierigkeit des modernen Menschen trägt.

Dieser Beweis steht in keinem Zusammenhang mit dem siebten Beweis.

Anhang

Die sieben größten Irrtümer über unsere Figur:

– Eine gute Figur wird nur Menschen zuteil, die von der Natur die richtigen Gene verliehen bekamen.

– Die Fettleibigkeit ist eine Folge zu großer Nahrungsmengen, denn der Körper wandelt diese Überschüsse in Fett um.

– Durch intensive Übungen lässt sich mehr Energie verbrennen, als der Körper über die Nahrung aufnimmt.

– Man kann eine schlanke Figur durch Verzicht auf bestimmte Nährstoffe – insbesondere auf Kohlenhydrate und Fett – erreichen.

– Mit Milch eingenommenes Getreide, fettarme Obstjoghurts und mit Obst eingenommener Käse machen nicht dick.

– Fettleibige Menschen sind in der Regel lustiger, was jedoch nicht zutrifft – sie verstecken sich nur öfter hinter der Kulisse der Fröhlichkeit, um dadurch ihre eigene Nichtannahme zu verbergen.

– Anziehend sind nur gut gebaute Menschen.

 

Einige nützliche Hinweise:

– Die Regeln sind einzuhalten, aber nicht, um von ihnen besessen zu werden.

– Zählen Sie die Nudeln in der Rindsuppe nicht, sondern verzichten Sie lieber auf Brot, Teigwaren, Kartoffeln und alle Kost aus Getreide, wenn die Hauptspeise einer Mahlzeit aus Fleisch besteht.

– Frühstück mit Eiern, Speck, Butter und Würsten ist keine Schwierigkeit. Die Schwierigkeit liegt vielmehr in dem dabei verzehrten Brot.

– Sie verlieren Ihre schöne Figur nicht wegen des Brots mit Marmelade oder Honig, sondern wegen der Butter, die Sie aufs Brot streichen, oder wegen der dazu getrunkenen Milch.

– Süßspeisen mit Zutaten nur aus der dritten oder zweiten Gruppe machen nicht dick.

– Zusammen mit Nahrung tierischen Ursprungs keine Getränke mit hohem Zuckergehalt genießen.

– Wenn Sie manchmal gegen diese Regeln verstoßen, werden Sie noch nicht dick; eher werden Sie dagegen fettleibig, wenn Sie diese sieben Regeln nur manchmal befolgen.

 

Hinweise zur Einteilung der Nahrungsmittel

  1. Welche Nahrung ist tierischen Ursprungs

– Fleisch aller Tiere

– alle tierischen Fette einschließlich Öl tierischen Ursprungs

– Milch

– Käse

– Quark

– Butter

– Joghurt

– sonstige Milcherzeugnisse

– Eier

  1. Frühlings- und Sommerpflanzen

– Gewürze und Küchenkräuter

– Kohl

– Wirsing

– Blumenkohl

– Spargelkohl bzw. Brokkoli

– alle Sorten von (grünem) Salat und Chicorée

– Spinat

– Mangold

– Weißer Spargel

– Artischocke

– Paprika

– Tomaten

– Avocado

– Oliven

– Knoblauch

– Porree

– Zwiebel

– Spargel

– Rhabarber

– Zitrusfrüchte

– Nüsse (Walnuss, Haselnuss, Mandel, Pinienkerne, Erdnuss, Cashewnuss und Paranuss)

– Kakao (Schokolade mit einem Kakaoanteil über 70 %)

  1. Spätsommerfrüchte

– Glukose

– Rübenzucker und alle anderen raffinierten Weißzuckersorten

– Kartoffeln

– Getreide (Brot, Gebäck, Feingebäck und Teigwaren)

– Reis (Reismehl)

– Mais (Maismehl und Maisgries)

– Erzeugnisse aus anderen Getreidemehlen

– Kürbis

– Zucchini

– Erbsen

– Bohnen

– Kichererbse

– Banane

– Melone

– Wassermelonen

– Apfel

– Birne

– Beerenobst (Erdbeere, Himbeere, Brombeere, Heidelbeere, Preiselbeere, Johannisbeere, Stachelbeere)

– Pfirsich

– Aprikose

– Mispel

– Ananas

– Papaya

– sonstiges Obst mit hohem Zuckergehalt

– süße Marmeladen und Kompotte

– Zuckerhaltige Getränke (Bier, Obstsäfte, die meisten kohlensäurehaltigen Getränke, süße Weine usw.)

– Honig